„Auf Geschafftes aufbauen“

Teresa Rodenfels ist seit Juli 2024 die Ansprechpartnerin für den Projektfonds und Leiterin des QM-Titiseestraße. Nach knapp sechs Monaten in ihrer neuen Tätigkeit haben wir über ihren Einstand im Quartier, die Herausforderungen und Pläne für die Zukunft gesprochen.

Selim Tóth (ST): Teresa, erzähl uns doch als erstes etwas über dich – was ist dein Background, was hast du vorher gemacht?

Teresa Rodenfels (TR): Vor meiner Tätigkeit hier habe ich bei einem Verein gearbeitet, der bundesweit Begegnungsformate und Anti-Diskriminierungsprojekte im Bereich Flucht und Migration organisiert sowie in der politischen Bildung aktiv ist.

ST: Wie bist du von deiner vorherigen Tätigkeit dann auf das Quartier Titiseestraße gekommen?

TR: Ich habe in Berlin geholfen, den Standort des Vereins mit aufzubauen. Da der Verein sehr schnell sehr groß geworden ist, bin ich immer mehr in verschiedene Rollen gekommen, in denen mir der Standortbezug zu Berlin gefehlt hat. Nachdem ich dann freiberuflich tätig war, habe ich die Ausschreibung für das QM entdeckt und war direkt sehr angetan, da ich hier einerseits auf meiner Erfahrung aufbauen, andererseits aber auch viel Neues lernen und strukturell wirksam werden kann. Kurz gesagt: Hier bin ich näher dran, kann mit Menschen persönlich arbeiten und darf im Quartier gemeinsam mit anderen gestalten. 

ST: Was hilft dir aus deiner vorherigen Tätigkeit und was ist neu für dich?

TR: Die Stadtentwicklungsperspektive, also öffentlicher Raum, ist neu für mich. Aber gerade meine Erfahrungen im Bereich Projektentwicklung und -begleitung oder auch ehrenamtliches Engagement helfen mir sehr. 

ST: Zum Ende des Jahres blicken wir auf deine ersten sechs Monate im Quartier zurück. Was ist dein Fazit? 

TR: Die Zeit bisher war sehr schön und sehr spannend. Besonders ist es, die Menschen, Einrichtungen, Projekte und Gremien hier kennenzulernen. Ich habe gemerkt, dass es ein komplett neues Arbeits- und Handlungsfeld für mich ist. Also unterm Strich könnte man sagen: viel Neues.

ST: Was schätzt du am Quartier?

TR: Die Menschen hier. Die Menschen und ihre Aufgeschlossenheit. Die Bewohnerinnen und Bewohner, die Akteurinnen und Akteure, die Menschen in den Gremien und viele mehr sind mir in kurzer Zeit sehr ans Herz gewachsen. Und auch die Aufgeschlossenheit, das Wohlwollen, die Beständigkeit und das Engagement, z.B. des Quartiersrats, der Aktionsfondsjury, der AG Rosengarten und der vielen weiteren, weiß ich wirklich zu schätzen.

ST: Danke für deinen Einblick. Was wünschst du dir für die Zukunft des Quartiers und was ist für 2025 geplant?

TR: Eine höhere Wohnqualität im Sinne der Bewohnenden  und eine gemeinsame Gestaltung des nachbarschaflichen Zusammenlebens. Durch den neuen FACE Campus werden wir zudem mit weiteren Räumen beschenkt. Dadurch können noch mehr bedarfsgerechte Angebote für das Quartier geschaffen werden. Darüber hinaus wünsche ich mir noch mehr migrantische Repräsentanz und normalisierte Vielfalt, vor allem im strukturellen Bereich. Und natürlich gibt es noch viele offene Handlungsfelder und ungedeckte Bedarfe, die wir in den nächsten Jahren angehen wollen. Das wichtigste dabei ist, die Projekte gemeinsam mit – und im Sinne der Zielgruppen zu entwickeln. Baulich wollen wir uns den öffentlichen Aufenthaltsorten, Spiel- und Freiflächen widmen. 

ST: Teresa, vielen Dank für deine Tätigkeit und dein Engagement und wir freuen uns auf 2025.