Ute Jansen hat am 20. Februar den symbolischen Scheck nicht mehr aus der Hand lassen wollen. Die Geschäftsleiterin für den Bereich Kita bei der Outlaw gGmbH freute sich über 3,8 Millionen Euro, die Outlaw für die Sanierung der Kita Waldshuter Zeile zugesagt wurden. Mit dem Geld soll das Haus saniert werden, vor allem die Schadstoffbelastung des Gebäudes behoben, der künftige Energieverbrauch gesenkt und die Kita barrierefrei werden.

Stephan Machulik, Staatssekretär für Wohnen und Mieterschutz, hat am Donnerstag (20.2.) die Rollbergesiedlung mit einem Förderbescheid über rund 3,8 Millionen Euro im Gepäck besucht. Er überreichte den symbolischen Scheck zusammen mit Korinna Stephan, Stadträtin für Stadtentwicklung Reinickendorf. „Läuft alles nach Plan, können die Kinder 2027 wieder in ihre neue, alte Kita im Kiez gehen“, sagte Stephan Machulik. Korinna Stephan dankte für die enge Zusammenarbeit von Kitaträger Outlaw gGmbH, dem Bezirk Reinickendorf und der Senatsverwaltung. „Es ist ein guter Tag für die Rollbergesiedlung“. Die Stadträtin erinnerte daran, dass der Bezirk Reinickendorf und der Berliner Senat seit einiger Zeit erfolgreich gemeinsam in die Rollbergesiedlung investieren. Als Beispiele nannte sie das Quartiersmanagement, das Stadtteilzentrum Rollberge und das FACE Familienzentrum.

Ute Jansen, bei der bundesweit tätigen Outlaw gGmbH zuständig für den Geschäftsbereich Kindertagesstätten, sagte bei Übergabe des Zuwendungsbescheides: „Eine solche Summe könnten wir nicht allein stemmen“. 90 Prozent der Kosten übernehmen mehrere Fördertöpfe wie das Städtebauförderprogramm Sozialer Zusammenhalt, das Programm Europa im Quartier (ein Programm des Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung EFRE) und das Land Berlin. Die Outlaw gGmbH trägt einen Eigenanteil von rund 400.000 Euro.

Mit den etwas mehr als vier Millionen Euro sollen unter anderem Schadstoffe entfernt werden. Beim Bau der Kita wurden Weichmacher wie PCB verwendet. Notdürftig hat die Kita alle Fugen, in denen PCB verwendet wurde, mit Isolierband verklebt. PCB ist die Abkürzung für Polychlorbiphenyl und giftig und krebserregend. Seit 2004 ist PCB aufgrund internationaler Abkommen weltweit verboten. Außerdem soll das Gebäude energetisch saniert werden. Das Land Berlin verfolgt damit das Ziel, in der Rollbergesiedlung einen kleinen Beitrag zur Klimaneutralität der gesamten Stadt zu leisten. Denn durch die klimagerechte Anpassung des Gebäudes wird der CO₂-Ausstoß verringert. Dazu trägt auch die geplante Photovoltaikanlage bei. Zudem soll die Kita künftig barrierefrei werden. Vor Ort berichteten die Mitarbeiter überdies von Mängeln, wie Wurzeln, die die Sanitärleitungen beschädigen. Mit der Förderzusage will die Outlaw gGmbH die Kita wieder in einen kindgerechten und zeitgemäßen Zustand versetzen. „Kinder und Mitarbeiter sollen sich wohlfühlen“, formulierte Ute Jansen als Erwartung an den Umbau. Gleichzeitig soll die Sanierung behutsam erfolgen, das heißt, die charakteristischen gelben Fenster und die kubische Bauform des markanten Hauses bleiben erhalten.

Über 50 Jahre ist die Kita mittlerweile alt. 1972 wurde sie gebaut. Im Treppenhaus hängen Fotos von diesen Zeiten. Der Träger Outlaw gGmbH hat die zuvor städtische Kita im Jahr 2005 übernommen. Platz wäre für rund 140 Kinder. Aktuell werden in der Kita 67 Kinder betreut. Für die Zeit der Sanierung werden sie die Kita Mittelbruchzeile im Lettekiez besuchen.
