Kiezlabor Poppeleplatz

Ideensammlung für neuen Poppeleplatz

Wir wollen in die Auswahl, wir wollen in der Liste mit Bauprojekten, die das Berliner Quartiersmanagementverfahren in den nächsten Jahren umsetzen will, auf einen vorderen Platz. Bezirk und wir als Vorortbüro schlagen den Umbau des Poppeleplatzes vor. Was der neue Platz können und leisten soll, das hat das Kiezlabor zwei Wochen lang erfragt. Kinder, Jugendliche, Anwohnende und rund um den Platz ansässige Sozialeinrichtungen haben sich zu Wort gemeldet.

Kiezlabor Poppeleplatz
Diskussionsrunde am 30. Juni. Ein Termin der zweiwöchigen Beteiligung. Foto: Andrei Schnell

Die Gruppe drängt sich unter die beiden blau-weiß-gestreiften Sonnenschirme, die Sonne meint es am 30. Juni etwas zu gut mit der „Offenen Diskussionsrunde: Zukunft Poppeleplatz“. Eingeladen hatte das Kiezlabor, ein Projekt des Berliner CityLAB. Zwei Wochen lang hatte das Kiezlabor einen Container auf de Poppeleplatz aufgestellt, der dazu einlud, mit und ohne KI sich über die Zukunft des zentralen Platzes in der Rollbergesiedlung Gedanken zu machen. Innerhalb dieser zwei Wochen war die Diskussionsrunde zur Zukunft des Popelleplatzes eine Möglichkeit, konkret über Ziele des neuen Platzes zu sprechen. Am Tischen saßen neben anderen Bezirksstadträtin Korinna Stephan, Verantwortliche der Wohnungsbaugesellschaft Gesobau, des FACE Familienzentrums, des Stadtteilzentrums, der Grundschule, der Mieterbeirats und des Quartiersrats und nicht zuletzt Anwohnende.

Alexander Franz
Schulleiter der Grundschule in der Rollbergesiedlung Alexander Franz. Foto: Andrei Schnell

Die Anwohnenden trugen mehrere Punkte vor, die am neuen Poppeleplatz besser umgesetzt werden sollten, als bislang. „Der Platz liegt direkt in der Sonne“ war ein der Punkte, aus dem der Wunsch nach mehr Schatten folgte. „Es gibt aktuell Bänke, aber keine Tische“, sagten sie. Außerdem sie die Barrierrefreiheit mangelhaft. „Wo soll man mit dem Kinderwagen lang?“ Schlecht sei, dass zu viele Glasscherben herumliegen. Neben einem dichteren Turnus für die Entleerung der vorhandenen Mülleimer durch die BSR seien auch mehr Papierkörbe nötig. Gegen Drogenhandel am Platz müsse etwas unternommen werden. „Und was ist mit dem stillgelegten Brunnen? Wenn die technische Anlage nicht mehr zeitgemäß sei, kann dann diese nicht beim Umbau des Platzes miterneuert werden?“ Einen positiven Effekt bemerkten die Anwohnenden allein durch die zeitweilige Existenz des Containers. „Aber abends, wenn der Container geschlossen ist, dann tobt hier das Leben: Diebstahl, Kriminalität, …“

Die Wünsche der Kinder hingen aufgeschrieben auf Wimpeln rund um den Container des Kiezlabors. Eine Schaukel, eine Wippe, die nicht wehtut, überdachte Räume in Form von Pavillons stand dort zu lesen. Die vorhandene Kletterspinne und das Drehkarussell wurde von den Kindern positiv bewertet, berichteten die Mitarbeitenden des Kiezlabors. Der Kinderwunsch nach einem Pool sei vermutlich nicht umsetzbar, hieß es.

Wimpel
Konkreter Wunsch der Kinder: Eine Wippe, die nicht wehtut. Foto: Andrei Schnell

Die Mitarbeitenden des Kiezlabors berichteten, dass der Baufondsantrag für den Umbau des Poppeleplatzes eingereicht sei. Nun stehe das Ranking und die Entscheidung der Senatsverwaltung aus. Als nächste Aufgabe stehe für September an, eine Projektskizze mit Zielen und Nutzergruppen am Platz zu erarbeiten. Die Benennung konkreter Maßnahmen würde im darauf folgenden Schritt kommen. Falls es zur Genehmigung komme, könne Baustart bereits im nächsten Jahr, sagten Mitarbeitenden des Kiezlabors optimistisch.

Korinna Stephan
Bezirksstadträtin für Stadtentwicklung Korinna Stephan nahm sich Zeit für das Kiezlabor. Foto: Andrei Schnell

Wir sind von der Dringlichkeit des Umbaus des Poppeleplatzes überzeugt. Auch deshalb wird unser Baufonds bei Bewilligung des Umbaus erhebliche Geldbeträge beisteuern. (Baufonds, was was das nochmal?)

Informationen zum berlinweit tätigen Kiezlabor, das für zwei Wochen auf dem Poppeleplatz Station gemacht hat, gibt es auf dessen Webseite. Auch das CityLab Berlin hat eigene Webseite.

Text und Fotos: Andrei Schnell, 10. Juli 2025