Rollbergesiedlung

GEBIETSBESCHREIBUNG

Charakteristik des Gebietes

Das Quartiersmanagementgebiet Titiseestrasse liegt im Ortsteil Waidmannslust im Nordwesten des Bezirks Reinickendorf. Der bei der Bewohnerschaft, den Akteurinnen und Akteuren und im Bezirk als Rollbergesiedlung (der älteren Bewohnerschaft auch als Schwarzwaldsiedlung) bekannte Kiez liegt südlich des Zabel-Krüger-Damms. Im Süden wird er durch den Packereigraben und im Osten durch die Ortsteilsgrenze zu Lübars mit einem Fahrrad-/Fußweg parallel des Öschelbronner Weges begrenzt. Zentrale Erschließungsstraßen sind die Titiseestraße und Schluchseestraße, deren bogenförmige Verläufe Ortsbild prägend für die Großsiedlung sind.

Aufgrund seines Bauherrn Hans Scharoun genießt das höchste Gebäude des Quartiers Bekanntheit über die Siedlungsgrenzen hinaus.

Das QM-Gebiet umfasst ca. 31,5 ha und gehört zur Kulisse Sozialer Zusammenhalt „Märkisches Viertel“ mit ca. 478,4 ha, die zugleich den gleichnamigen Handlungsraum 3 der ressortübergreifenden Gemeinschaftsinitiative für sozial benachteiligte Quartiere (GI) bildet. Aufgrund der Stadtrandnähe bietet die Umgebung des QM-Gebietes viel Natur und attraktive Naherholungsmöglichkeiten.

Am Stichtag 31.12.2020 wohnten 5.545 Menschen im Quartiersmanagementgebiet. 18,18% der Bewohnerschaft ist unter 12 Jahren und etwa 16,41% 65 Jahre und älter. Mit gesamt 35,47% der Bewohnerschaft unter 25 Jahren handelt es sich um ein vergleichsweise junges Quartier.2 Neben den schon lange dort wohnenden Mieterinnen und Mietern meist im Seniorenalter, von denen 10,89%3 in Altersarmut leben, ist das Quartier geprägt von Familien und Kindern, die in den letzten Jahren ins Quartier gezogen sind.

Bauliche Struktur und Infrastrukturausstattung

Das Quartier hebt sich städtebaulich von den umliegenden Einfamilienhäusern ab. Die in den Jahren 1966 bis 1972 von der damals städtischen Wohnungsbaugesellschaft GSW errichteten 4 bis 22 geschossigen Baukörper mit rund 2.500 Wohnungen sind seit Ende 2019 im Besitz der landeseigenen Wohnungsbaugesellschaft Gewobag. Diese ist mittlerweile der vierte Eigentümer in den letzten zwanzig Jahren. Ursprünglich gehörten die Gebäude der städtischen Wohnungsbaugesellschaft GSW. Die landeseigene Gesellschaft wurde 2004 mit ihrem gesamten Wohnungsbestand vom Land Berlin an die Cerberus Capital Management

Wohnungsbaugesellschaft veräußert, die die Rollbergesiedlung wiederum an die ADO Properties weiterverkaufte . 2019 wurde der Wohnungsbestand im Gebiet durch den Erwerb der landeseigenen Wohnungsbaugesellschaft Gewobag wieder rekommunalisiert. Die Baukörper sind größtenteils im Rahmen des öffentlichen sozialen Wohnungsbaus entstanden und befinden sich in einem hauptsächlich unsanierten Zustand. Zentral an der Titiseestraße 3-7 gelegen, bildet der Stadtplatz das infrastrukturelle Zentrum der Siedlung. Dieser wurde 2021 unter Beteiligung der Bewohnerschaft, der Grundschule in den Rollbergen und des Museums Reinickendorf als „Poppeleplatz“ benannt. Rund um den Stadtplatz befinden sich einige wenige Nahversorgungseinrichtungen (Nahkauf, Apotheke, Zeitungsladen), die Grundschule in den Rollbergen, das Grundstück der Kirchengemeinde vor Ort (dessen Bebauung vor kurzem abgerissen wurde), zwei private Kindertagesstätten (davon eine derzeit geschlossen), soziale Einrichtungen (FACE Familienzentrum und Nachbarschaftstreff Reinickendorf des Agrarbörse e.V.) sowie Ärzte und Imbisse. Zentrum des Stadtplatzes bildet ein in den letzten Jahren errichteter öffentlicher Spielplatz sowie zahlreiche Sitzgelegenheiten.

Das Quartier ist durch die Buslinien 122, 222 und 322 an das öffentliche Verkehrsnetz angeschlossen. Die nächste S-Bahnstation Waidmannslust mit den S-Bahnlinien S1, S25 und S26 ist fußläufig je nach Standort im Quartier in etwa 10-15 Minuten zu erreichen. Außerhalb des Quartiers befinden sich in unmittelbarer Nähe das Nahversorgungszentrum „Nordmeile“, ein weiterer Supermarkt sowie zahlreiche Restaurants am Zabel-Krüger-Damm.