Am Donnerstag, den 12.09.2024, fand von 13-17 Uhr erneut das Sperrmüll- und Tauschfest in unserem Quartierstatt, diesmal auf dem Poppeleplatz. Nachbarinnen und Nachbarn aus dem Quartier konnten ihre Keller ausräumen und unbenutzten Dingen ein neues Zuhause schenken, denn ganz nach dem Kreislaufgedanken konnten alte Habseligkeiten nicht nur abgegeben, sondern auch mitgenommen werden.
Die Aktion wurdedurch das PlanungsbüroAG.URBAN im Rahmen der Kampagne „Reinickendorf putzt sich raus“ durchgeführt und von der Aktion Sauberes Reinickendorf unterstützt.
Neben der Möglichkeit für die Bewohnerinnen und Bewohner des Quartiers, ihren Sperrmüll loszuwerden und zu tauschen, gab es außerdem beim Abfalltrennquiz und am Glücksrad Informationen und Preise rund um das wichtige Thema Recycling und Mülltrennung.
Sie möchten auch ihren Sperrmüll loswerden oder schauen, was es auf dem Tauschfest gibt? Dann kommen Sie gerne zum nächsten Sperrmüll- & Tauschfest vorbei, am Dienstag, 15.10.2024, 13-17.00Uhr in der Tegernauer Zeile.
Nach drei Jahren verlässt Felix Bergemann, Ansprechpartner für den Baufonds und Leiter des QM-Titiseestraße, das Quartiersmanagement. Anlässlich seines Abschieds haben wir uns zu einem Gespräch über seine Zeit im Quartier verabredet und über die Gründung des Quartiersmanagements, die Herausforderungen und die Zukunft gesprochen.
Selim Tóth (ST): Hallo Felix, danke, dass du dir die Zeit genommen hast. Lass uns als erstes einen Blick zurück werfen – wie bist du ins Quartier Titiseestraße gekommen? Felix Bergemann (FB): Ich bin schon drei Jahre vor der Eröffnung des QM in die Rollbergesiedlung gekommen, denn im Jahr 2018 haben wir hier das FACE Familienzentrum gegründet. Im Laufe der Eröffnung wurde ich von meiner damaligen Chefin gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, hier ein Quartiersmanagement aufzubauen. Dazu kam, dass ich auch eine persönliche Verbindung zum Quartier habe, da mich mit dem Quartier einige Kindheitserinnerungen verbinden. Darüber hinaus erinnerte mich die Rollbergesiedlung an das frühere Märkische Viertel, in dem ich groß geworden bin. Deshalb habe ich mich gleich heimisch gefühlt. Dazu habe ich schnell gemerkt, dass es hier ein kleines und familiäres Quartier ist – jeder kennt jeden und auch dadurch habe ich mich gleich wohl gefühlt. Also das ganze Projekt ist irgendwie aus dem positiven Gefühl heraus entstanden, hier etwas beitragen zu wollen.
ST: Hört sich an als hat das einfach gut gepasst. Was waren in der Zeit die größten Erfolge? FB: Der größte Erfolg ist, dass wir drei Orte qualifizieren konnten – das Stadtteilzentrum, die Erweiterung der Angebote in der Agrarbörse, der Bau und die künftige Fertigstellung des FACE-Campus sowie die anstehende Sanierung der Kita Waldshuter Zeile. Diese Veränderungen haben wir nicht alleine gestemmt, aber mitgedacht und auch dafür gekämpft. Wenn diese Orte fertig sind, sind es Orte, die bleiben. Also ein sichtbarer Beitrag für das Quartier. Dazu kommen noch die vielen weiteren Angebote von bereits bestehenden und neuen Aktionen für Kinder, Jugendliche und Seniorinnen und Senioren im Quartier. Die können sich zwar regelmäßig ändern, das Grundprinzip aber bleibt. Auch über Aufbau des Quartiersrats und die Förderung des Engagements der Bewohnerinnen und Bewohner freue ich mich total. Der Quartiersrat ist eine bunte, lustige, coole Truppe und es hat mit sehr viel Spaß gemacht, mit den Menschen dort zu arbeiten und etwas zu reißen. Und auch das bleibt – wir haben Menschen zusammengebracht und dabei geholfen, im Quartier etwas zu bewegen. ST: Das sind schon große Schritte, die ihr in den letzten drei Jahren geschafft habt. Was waren und sind die Herausforderungen? FB: Sagen wir es so – jedes gesamtgesellschaftliche Problem finden wir auch im Kleinen hier im Quartier. Müll und Ratten war und ist zum Beispiel das Dauerthema, das sich in drei Jahren nicht lösen lässt und sicher auch erstmal bleiben wird. Also die Probleme bleiben, aber es gibt jetzt unterstützende Angebote für die Bewohnerinnen und Bewohner, die langfristig auch diese Themen lösen können. Beispielsweise hilft das FACE bei der Kinderbetreuung, es gibt jetzt eine Sozialberatung, die Lernstube für Kinder, Treffs für Seniorinnen und Senioren und vieles mehr. Durch diese Orte kann sich langfristig auch sowas wie das Thema Müll lösen, wenn wir das Gemeinschaftsgefühl hier fördern können. Denn jeder Mensch hat Herausforderungen im Leben, kann jetzt aber möglichst niedrigschwellig Unterstützung finden. Diese Angebote zu etablieren und weiter auszubauen war und ist unsere Aufgabe als Quartiersmanagement.
ST: Es ist auf jeden Fall schon viel passiert. Gibt es Veränderungen, die dich besonders geprägt haben? FB: Es ist bunter geworden – es gibt mehr Angebote, mehr Träger, mehr Menschen, die regelmäßig vorbeikommen und aktiv sind. Und diese Angebote und Menschen sind hier angekommen und identifizieren sich mit dem Quartier. Das freut mich einfach sehr. Dazu kommt noch, dass es hier schon vor dem QM viele Menschen und Träger gab, die sich sehr im Quartier engagiert haben. Und diese Menschen bekommen jetzt Unterstützung. Nicht nur von uns, sondern auch von vielen anderen. Das ist wirklich schön.
ST: Gibt es Projekte oder Aktionen, die dir besonders in Erinnerung bleiben werden? FB: Die Eröffnung unseres QM-Büros. Das war auch für uns als Team ein wichtiger Moment, da wir so wirklich präsent im Zentrum des Quartiers sein können und noch einmal ganz neu anfangen konnten, Kontakt zu den Bewohnerinnen und Bewohnern zu schließen. In unseren vorherigen Räumlichkeiten waren wir sehr versteckt. Darüber hinaus freue ich mich sehr über die die Eröffnung des GEWOBAG-Büros und der Sozialberatung sowie die Etablierung der Stadtteilmütter im Quartier.
ST: Danke für die ausführliche Reise in die Vergangenheit. Lass uns über die Zukunft sprechen – welche Themen werden relevant sein und welche Ratschläge hast du für die neue Leitung des QM? FB: Die größte Herausforderung zu Beginn war zu schauen, welche Angebote brauchen wir und wie bekommen wir sie hierher. Jetzt und in Zukunft wird die Aufgabe eher sein, die Träger und Angebote miteinander abzustimmen. Das ist mittlerweile komplizierter, da wir viele Angebote haben. Was schön ist, aber eben für andere Herausforderungen sorgt. Auch der öffentliche Raum, also die Gestaltung der Spielplätze oder des Rosengartens, sind Dinge, die unter anderem für die Zukunft wichtig sind, da hier die Prozesse länger dauern. Ein Angebot zu starten geht deutlich schneller als Spielplätze zu renovieren. Letztlich würde ich sagen, man sollte immer das Hauptaugenmerk auf die Bedarfe der Bewohnerinnen und Bewohner legen und auf ihre Ideen und Vorschläge hören. Zuhören, worauf die Menschen hier Lust haben. Bisher sind alle Projekte im Quartier aus Ideen der Bewohnenden entstanden. Das ist das Wichtigste.
ST: Lieber Felix, vielen Dank für das Gespräch und vor allem für dein Engagement im Quartier und wünschen dir alles Gute für die Zukunft.
Am 24. Mai 2024 besuchte eine Teilnehmenden-Gruppe der URBAN-Netzwerktagung das Quartier Titiseestraße in Berlin-Waidmannslust. Begrüßt von der Quartiersmanagerin Maryann Gerach verschafften sich die Besuchenden einen Überblick über die Aufgaben des Quartiersmanagements vor Ort, das am 1.1.2021 dort seine Arbeit aufgenommen hatte.
Das Quartier hebt sich städtebaulich von den umliegenden Einfamilienhäusern ab. Die in den Jahren 1966 bis 1972 von der damals städtischen Wohnungsbaugesellschaft GSW errichteten 4 bis 22 geschossigen Baukörper mit rund 2.500 Wohnungen sind seit Ende 2019 im Besitz der landeseigenen Wohnungsbaugesellschaft Gewobag. Aufgrund seines Bauherrn Hans Scharoun genießt das höchste Gebäude des Quartiers Bekanntheit über die Siedlungsgrenzen hinaus.
Die Baukörper sind größtenteils im Rahmen des öffentlichen sozialen Wohnungsbaus entstanden und befinden sich derzeit in einem hauptsächlich unsanierten Zustand. Vielmals wird in verschiedensten Beteiligungsformaten des Quartiersmanagement von der Bewohnerschaft die Hoffnung auf eine zeitnahe energetische Sanierung der Gebäude geäußert. Bei dem etwa 5.600 Menschen umfassenden Quartier sticht die hohe Anzahl der Kinder und Jugendliche besonders hervor: Etwa 1/5 der Bevölkerung sind unter 18 Jahren mit einem sehr hohen Anteil von Transferbeziehern unter 15 Jahren (60,4%)
Im Rahmen des Quartiersmanagementverfahrens wurden unter Beteiligung der Bewohnerschaft und des gewählten Quartiersratesseit 2021 acht Projekte umgesetzt, wie etwa das Kinder- und Jugendbeteiligungsprojekt SAG MAL oder die kostenlose Bewegungsangebote unter dem Namen FIT IM QUARTIER. Ebenfalls wurde durch die Finanzierung des Innenausbaus des neuen Stadtteilzentrums ein wichtiger Ankerpunkt im Quartier geschaffen.
Im Laufe des Besuches in der Titiseestraße haben sich die Teilnehmenden noch die Baustelle eines weiteren Ankerpunkt angeschaut, der derzeit im entstehen ist: Dort wo früher ein Kirchengebäude stand, entsteht derzeit der „FACE Campus“. Der Campus umfasst den Neubau eines Familienzentrums, einer Kita sowie von 126 Wohnungen. Im Rahmen des Kooperationsprojektes vom evangelischen Kirchenkreis Reinickendorf und der GESOBAU AG werden in der Titiseestraße 7 neben dem Familienzentrum sowie einer Kita mit 80 Plätzen im Erdgeschoss auch 126 Wohnungen in den darüberliegenden sechs Stockwerken gebaut, die die GESOBAU errichten lässt.
Das Kirchengebäude musste aufgrund von Schadstoffbelastungen abgerissen werden. Dies hatte zur Folge, dass der größte Begegnungsort mit auch großen Räumlichkeiten im Quartier verschwand. Im FACE Campus ist deshalb auch ein Veranstaltungsraum geplant, der dem Quartier bisher fehlte. Finanziert wird dieses Gebäude aus kirchlichen Eigenmitteln, der GESOBAU sowie Fördermitteln aus dem Programm „Sozialer Zusammenhalt“ und „Europa im Quartier“.
Die Teilnehmenden der Exkursion wurden im Rahmen ihres Besuchs auch über ein weiteres „Europa im Quartier“-Projekt informiert: Die Kindertagesstätte „Waldshuter Zeile“ wird ebenfalls über Mittel dieser Förderkulisse energetisch saniert. Nach etwa zwei Stunden, vielen Informationen und guten Gesprächen über die Herausforderungen, aber auch den Alltag eines Quartiersmanagement am Berliner Stadtrand machte sich die Gruppe wieder auf in die Mitte der Stadt. Text: Felix Bergemann
In unserer Reihe „Quartiersheldinnen und Quartiershelden“ stellen wir regelmäßig Menschen, Projekte und Einrichtungen im Quartier vor, die einen wichtigen Beitrag zu unserem Viertel leisten. Für den 16. Teil der Serie habe ich mich mit Nathalia Behrendt, Ernährungstherapeutin der konZEBT care GmbH, zum Online-Interview über den bisherigen Verlauf ihres Projekts „Gesunden Appetit“ verabredet.
Das Projekt „Gesunden Appetit“ der konZEBT care GmbH ist offiziell im Januar 2023 gestartet und kam ab Mitte des letzten Jahres richtig ins Rollen. Nun, zur Halbzeit, ist der beste Zeitpunkt einen ersten Blick zurück zu werfen: „Zu allererst waren wir auf allen Aktionen und Festen im Quartier präsent, wie dem Kiezfest oder der Oster-Rallye. Ende letzten Jahres haben wir dann außerdem unsere eigene Back-Aktion gemeinsam mit dem FACE gestartet“, erklärt Nathalia im Interview. Zu Beginn des Projekts stand für „Gesunden Appetit“ das Fuß fassen und die Verknüpfung mit den Akteurinnen und Akteuren im Quartier im Vordergrund. Diese Kontakte sollen vertieft und weiter ausgebaut werden und auch weitere eigene Aktionen des Projekts sollen folgen.
Bislang sind vor allem die Kinder und Jugendlichen im Quartier die Hauptzielgruppe des Projekts, aber das soll sich bald ändern: „Gemeinsam mit der Agrarbörse sind wir dabei, einen Senioren- und Seniorinnentreff zu organisieren, bei dem wir altersbedingte Ernährungsthemen behandeln können, wie etwa Osteoporose oder Diabetes“, führt Nathalia aus. Außerdem sind auch Koch- und Back-Events gemeinsam mit der Grundschule in den Rollbergen und der Agrarbörse geplant.
„Das Hauptziel ist präsent sein und den Menschen auf sinnvolle Weise Zugang zu gesunder Ernährung vermitteln. Wir wollen die Leute direkt abholen und mehr machen, als nur Flyer zu verteilen“, erklärt Nathalia und fügt hinzu, dass die gemeinsame Arbeit mit den schon etablierten Einrichtungen im Quartier die Arbeit für „Gesunden Appetit“ sehr erleichtert. Die bisherige Erfahrung der Aktion beschreibt sie als durchmischt. Nach einem holprigen Beginn kam die Aktion aber ab Mitte des Jahres 2023 richtig ins Rollen. Zu Beginn ging es erst einmal ums Kontakte knüpfen, Berührungspunkte finden und gemeinsame Aktionen planen, die über Koch-Events hinausgehen. „Viele Einrichtungen wollten mit uns arbeiten, konnten sich aber nicht viel von unserer Arbeit vorstellen. Nachdem wir die ersten Missverständnisse aus dem Weg geräumt haben, gehen wir nun gemeinsam in eine klare Richtung. Auch andere Bewohnerinnen und Bewohner zu erreichen als die Kinder ist weiterhin schwierig. Deshalb ist unser Hauptziel, neben den weiteren Aktionen für junge Menschen, auch die anderen Bewohnerinnen und Bewohner zu erreichen“.
Das möchte „Gesunden Appetit“ unter anderem durch eine eine regelmäßige Sprechstunde im Quartier erreichen, ist hierfür aber noch auf der Suche nach dem passenden Ort. Denn eigentlich kommt konZEBT care GmbH aus der Therapie und möchte ernährungstherapeutisch mit den Menschen arbeiten. Darüber hinaus ist für die zweite Hälfte des Projekts einiges geplant – unter anderem ein Herbstfest mit gemeinsamer Gestaltung und Zubereitung von Kürbissen, Weihnachtsbacken und im neuen Jahr ein Lunchbox-Projekt mit den sechsten Klassen der Grundschule in den Rollbergen. Auch diese Zusammenarbeit mit der Schule soll weiter ausgebaut werden, wie etwa durch die Begleitung von Projektwochen zum Thema Ernährung und Gesundheit.
„Gesunden Appetit“ ist aber nicht nur auf eigene Projekte ausgelegt, auch Bewohnerinnen und Bewohner können ihr Engagement mit einbringen. „Wir freuen uns sehr auf kreative Ideen der Menschen hier, denn wir sind auch Ansprechpartnerinnen und -partner für alle Menschen im Quartier, die sich mit dem Thema Gesundheit und gesunde Ernährung beschäftigen möchten“, sagt Nathalia und fügt hinzu, „dass der Start etwas schwieriger läuft war uns schon klar, aber wir sind sehr froh über den bisherigen Verlauf und und freuen uns sehr auf die zweite Hälfte“, sagt Nathalia zum Abschluss.
Als QM-Titiseestraße sind wir dankbar für den wichtigen Beitrag zur Gesundheit im Quartier, den „Gesunden Appetit“ leistet und freuen uns sehr die zweite Hälfte der Aktion.
Am Freitag, den 14.06.2024, fand wieder unser Kiezfestim Quartier statt. Bei buntem Unterhaltungsprogramm, vielen verschiedenen Ständen unserer Akteurinnen und Akteure sowie reichlich Verpflegung war für alle Bewohnerinnen und Bewohner etwas geboten und auch das zwischenzeitlich regnerische Wetter konnte die gute Stimmung nicht trüben.
An den Ständen der Feuerwehr, des Familienbüros Manege Berlin und beim Spielemobil von kein Abseits! e.V. gab es Unterhaltung für die kleinen Bewohnerinnen und Bewohner, während sich die älteren bei der Jugendberufsagentur über Zukunftsperspektiven informieren konnten. Auch an den weiteren Ständen gab es Spiel, Spaß und Informationen rund um alle Möglichkeiten im Quartier.
Aber es gab nicht nur Dinge zu lernen, auch der Bezirksstadtrat Alexander Ewers (SPD) sowie der Quartiersratssprecher Nico Wanke waren zu Gast. Des Weiteren sorgten der Chor der Grundschule in den Rollbergen, die Tanzgruppe Brightly Dancers, Peter The Guitar Man und das deutsch-spanische Rapduo gegen Rassismus Global Originsfür Unterhaltung und Bewegung im Publikum.
Wir danken allen Akteurinnen und Akteuren, allen Gästen und allen Bewohnerinnen und Bewohnern fürs Dabeisein und freuen uns auf das nächste Kiezfest.
In unserer Reihe „Quartiersheldinnen und Quartiershelden“ stellen wir regelmäßig Menschen, Projekte und Einrichtungen im Quartier vor, die einen wichtigen Beitrag zu unserem Viertel leisten. Für den 15. Teil der Serie habe ich mich mit Tanja Lierenfeld vom Stadtteilzentrum Rollberge zum Online-Gespräch verabredet.
Tanja ist seit bald zwei Jahren im Stadtteilzentrum Rollberge für die Büro- und Veranstaltungsorganisation zuständig und engagiert sich für die Seniorinnen und Senioren unseres Quartiers. „Ich bin damals durch einen anderen Träger ins Stadtteilzentrum gekommen und bekam die Möglichkeit, dreimal die Woche ein Kreativprojekt für ältere Bewohnerinnen und Bewohner zu organisieren“, erklärt Tanja im Gespräch. Dadurch entstand die erste Verbindung zu den Seniorinnen und Senioren und sie bekam später die Möglichkeit, ihr Projekt im Stadtteilzentrum weiterzuführen.
Seitdem organisiert sie regelmäßig Ausflüge und Malangebote für die Seniorinnen und Senioren im Quartier. „Die älteren Bewohnerinnen und Bewohner waren begeistert von der Idee, gemeinsam die Stadt zu erkunden. Gerade, da nicht erst seit der Pandemie Einsamkeit ein großes Thema ist“, erklärt sie und fügt hinzu, dass mittlerweile neue Kontakte und Freundschaften entstehen von Menschen, die bisher nur Nachbarn waren.
Die gebürtige Kreuzbergerin lebt seit einigen Jahren in der Titiseestraße und organisiert neben den Ausflügen auch immer mittwochs die Malkurse„Kreativ mit Tanja“. „Es macht mir große Freude zu sehen, dass die älteren Bewohnerinnen und Bewohner, die vorher nicht malen konnten, jetzt Malen gelernt haben und auch mehr aus sich herauskommen„, erklärt sie und möchte in Zukunft weitere Angebote für ältere Menschen organisieren. „Ich möchte erreichen, dass wir einen Bus für unsere Gruppe bekommen und so gemeinsame Ausflüge machen können, denn mit der BVG zu fahren ist für viele leider nicht mehr möglich“. Dazu möchte sie auch gerne Konzerte in der Siedlung veranstalten, sodass auch Menschen, die nicht mehr so weit fortkommen, etwas neues erleben können. „Mit älteren Menschen kann ich einfach gut“, lacht Tanja.
Sie schätzt die Vielfalt im Quartier, verschließt die Augen aber nicht vor den Herausforderungen im Kiez. „Was fehlt ist Aufklärung, wenn es zum Beispiel um das Thema Müllentsorgung geht. Aber um etwas zu verändern, müssen wir alle bei uns selbst anfangen„, betont sie und wünscht sich ein besseres Miteinander im Kiez. Durch ihr Engagement sorgt Tanja selbst für einen großen Beitrag zu mehr Gemeinschaft in unserem Quartier und wir als QM sind sehr dankbar für ihren Einsatz für ein größeres Miteinander in unserem Viertel.
Am Samstag, 04.05.2024, wurde deutschlandweit der Tag der Städtebauförderung gefeiert und auch wir in der Rollbergesiedlung waren mit von der Partie. Im Büro des Quartiersmanagements Titiseestraße feierten wir gemeinsam mit Bezirksstadträtin Korinna Stephan die Erfolge der Städtebauförderung im Quartier Titiseestraße, wie das kürzlich neu eröffnete Stadtteilzentrum und den Neubau des Familienzentrums mit angeschlossenen Wohnungen und Kita.
Die Städtebauförderung ist eines der wichtigsten Instrumente der Stadtentwicklung, für starke Quartiere, ein attraktives Lebensumfeld und ein gutes Miteinander im Kiez.
Im Rahmen der Feier wurde außerdem die Fotoausstellung „Schnappschüsse – Bilder aus der Rollbergesiedlung“ gemeinsam mit Frau Stephan und den beiden langjährigen Bewohnern und ausgestellten Fotografen Christian Baranowsky und Peter Wellnitz eröffnet, die die Bilder mit Geschichte füllten und mit ihren Anekdoten einen schönen Einblick in das Leben im Quartier seit den 70er bzw. 80er Jahren gaben.
In den letzten Monaten konnten Bewohnerinnen und Bewohner bei uns Fotos aus den Rollbergen einreichen, vom Ende der 1960er Jahre bis heute. Die besten Bilder zeigen wir noch bis zum 31.05.2024 in unserem Büro in der Titiseestraße 5.