AG Rosengarten

In unserer Reihe „Quartiersheldinnen und Quartiershelden“ stellen wir regelmäßig Menschen, Projekte und Einrichtungen im Quartier vor, die einen wichtigen Beitrag zu unserem Viertel leisten. Für den 16. Teil der Serie habe ich im Rahmen der feierlichen Einweihung des neu gestalteten Rosengartens mit Rüdiger Zech, Pate der AG Rosengarten, zum Gespräch getroffen.

Rüdiger kam im November 2023 durch die Stiftung KLEINE PLÄTZE zur AG Rosengarten. Die Stiftung war zuvor durch den Projektfonds des Quartiersmanagements Titiseestraße kontaktiert worden und war auf der suche nach Bewohnerinnen und Bewohnern, die sich bei der Neugestaltung der Rosengärten engagieren wollten. „Ich habe damals sofort ja gesagt, nachdem ich gefragt wurde, ob ich als Pate für die Umgestaltung des Rosengartens bereit wäre“, erklärt Rüdiger im Gespräch. 

Foto: Selim Tóth

Im Anschluss suchten die Akteure Stiftung KLEINE PLÄTZE, QM Titiseestraße und Gewobag gemeinsam mit Rüdiger nach weiteren engagierten Bewohnerinnen und Bewohnern. Nachdem im März 2024 zu einer Info-Veranstaltung geladen wurden, kamen Elke, Nico, Astrid und Julie mit zum Projekt und sind bis heute gemeinsam mit Rüdiger Teil der Aktion.

Foto: Selim Tóth

„Gerade während des heißen und trockenen Sommers haben wir uns mindestens zweimal wöchentlich getroffen und die Anlage bewässert“, erzählt Rüdiger und fügt hinzu, dass sich die AG Rosengarten davon abgesehen um die gängigen Aufgaben der Anlage kümmert, wie Unkraut jäten, Pflege und allgemeine Betreuung. Auch bei der Umgestaltung durfte die AG Rosengarten ihre Ideen mit der Zeit einbringen. 

Foto: Selim Tóth

Rüdiger, Elke und Astrid, die im Verlauf des Gesprächs dazu gekommen sind, betonen wie wichtig ein Ort wie der Rosengarten als Treffpunkt für die Bewohnerinnen und Bewohner ist, gerade die Seniorinnen und Senioren. Dennoch ist der Rosengarten nicht nur ein Ort für die älteren Bewohnerinnen und Bewohner, denn auch junge Menschen freuen sich über ihren „neuen“ alten Platz. „Wir haben hier eine Gruppe junger Bewohnerinnen und Bewohner getroffen, deren Treffpunkt der Rosengarten ist. Von Beginn an haben sie uns geholfen und passen auch auf die Anlage auf. Heute ist die Kommunikation mit ihnen und uns sehr gut und das ist wirklich toll und ein Erfolg. Sie schätzen die Anlage und sie ist so auch ein Ort des Austausch für ältere und jüngere Menschen im Quartier geworden“, unterstreicht Rüdiger die Wichtigkeit der Anlage.

Als Quartiersmanagement bedanken wir uns noch einmal ausdrücklich bei der Stiftung KLEINE PLÄTZE, der AG Rosengarten, der Gewobag sowie dem Projektfonds und freuen uns auf das, was die erfolgreiche Zusammenarbeit für die Zukunft bereithält. 

Rosen im Quartier.

Am Samstag, den 12.10.2024, gab es wieder Grund zum Feiern – einer der Rosengärten in unserem Quartier, nahe der Tegernauer Zeile 2, wurde nach seiner Um- und Neugestaltung wieder eröffnet. Neben zahlreichen Bewohnerinnen und Bewohnern des Quartiers und des naheliegenden Elisabethstifts waren auch wichtige Akteurinnen und Akteure aus der Rollbergesiedlung vor Ort.

Blühende Begegnungen bei der Wiedereröffnung Rosengartens
Foto: Selim Tóth

Durch den Tag leitete Julia Rabensdorf, Quartierskoordinatorin der Gewobag, und auch die Aktion Berliner Hausbesuche der Malteser, die Lernstube und das Quartiersmanagement waren mit Ständen präsent. Während Peter the Guitar Man mit entspannter Gitarrenmusik für Unterhaltung und eine gemütliche Atmosphäre sorgte, kümmerte sich das Stadtteilzentrum mit Suppen, Kuchen und Getränken um das leibliche Wohl der Bewohnerinnen und Bewohner.

Die Neugestaltung, finanziert, unterstützt und durchgeführt durch die Stiftung KLEINE PLÄTZE, die Gewobag, den Projektfonds und nicht zuletzt durch die Akteurinnen und Akteure der AG Rosengarten, dauerte etwas über ein Jahr. Durch den Umbau wurden gerade die Wünsche der älteren Bewohnerinnen und Bewohner des Quartiers und der Seniorenwohnanlage St. Hildegard erhört, die sich schon lange einen schönen Ort zum Verweilen wünschten. Dennoch ist der Rosengarten nicht nur ein Ort für die älteren Bewohnerinnen und Bewohner, denn auch junge Menschen freuen sich über ihren „neuen“ alten Platz. „Wir haben hier eine Gruppe junger Bewohnerinnen und Bewohner getroffen, deren Treffpunkt der Rosengarten ist. Von Beginn an haben sie uns geholfen und passen auch auf die Anlage auf. Sie schätzen die Anlage und sie ist so auch ein Ort des Austausch für ältere und jüngere Menschen im Quartier geworden“, erklärt Rüdiger Zech, Gründer der AG Rosengarten bei der feierlichen Eröffnung. 

Nach der offiziellen Begrüßung durch Julia Rabensdorf und dem Eröffnungsprogramm von Peter the Guitar Man erhielten Frau Brockmann von der Stiftung KLEINE PLÄTZE sowie Elke, Nico, Astrid, Julie und Rüdiger von der AG Rosengarten ein offizielles Dankeschön und eine kleine Aufmerksamkeit. Denn wichtig ist vor allem, dass die Neugestaltung ein gemeinsames Projekt engagierter Bewohnerinnen und Bewohner aus dem Quartier ist, die nicht nur ihre Ideen einbrachten, sondern vor allem selbst tatkräftig mit anpackten. Finanziell und fachlich unterstützt wurde die Umgestaltung durch Herrn und Frau Brockmann der Stiftung KLEINE PLÄTZE, die sowohl eine Landschaftsarchitektin zur Planung beauftragte als auch mit der AG Rosengarten eng zusammenarbeitete. 

Ein Platz für Jung und Alt
Foto: Selim Tóth

Nach dem gelungenen Fest blickte man in zufriedene und glückliche Gesichter, denn der Rosengarten ist ein Ort, den sich die Bewohnerinnen und Bewohner schon lange (zurück)wünschten. Nun erstrahlt der Platz wieder in Schönheit und sorgt für Freude bei allen, die einen ruhigen Ort zum Austausch der einfach nur in Ruhe Verweilen suchen. Als Quartiersmanagement bedanken wir uns noch einmal ausdrücklich bei der Stiftung KLEINE PLÄTZE, der AG Rosengarten, der Gewobag und das gesamte Organisations-Team, und freuen uns auf das, was die erfolgreiche Zusammenarbeit für die Zukunft bereithält. 

Sperrmüll- und Tauschfest

Am Donnerstag, den 12.09.2024, fand von 13-17 Uhr erneut das Sperrmüll- und Tauschfest in unserem Quartier statt, diesmal auf dem Poppeleplatz. Nachbarinnen und Nachbarn aus dem Quartier konnten ihre Keller ausräumen und unbenutzten Dingen ein neues Zuhause schenken, denn ganz nach dem Kreislaufgedanken konnten alte Habseligkeiten nicht nur abgegeben, sondern auch mitgenommen werden.

Foto: Teresa Rodenfels

Die Aktion wurde durch das Planungsbüro AG.URBAN im Rahmen der Kampagne „Reinickendorf putzt sich raus“ durchgeführt und von der Aktion Sauberes Reinickendorf unterstützt.

Foto: Teresa Rodenfels

Neben der Möglichkeit für die Bewohnerinnen und Bewohner des Quartiers, ihren Sperrmüll loszuwerden und zu tauschen, gab es außerdem beim Abfalltrennquiz und am Glücksrad Informationen und Preise rund um das wichtige Thema Recycling und Mülltrennung.

Foto: Teresa Rodenfels

Sie möchten auch ihren Sperrmüll loswerden oder schauen, was es auf dem Tauschfest gibt? Dann kommen Sie gerne zum nächsten Sperrmüll- & Tauschfest vorbei, am Dienstag, 15.10.2024, 13-17.00 Uhr in der Tegernauer Zeile.

„Wir haben viel geschafft“

Nach drei Jahren verlässt Felix Bergemann, Ansprechpartner für den Baufonds und Leiter des QM-Titiseestraße, das Quartiersmanagement. Anlässlich seines Abschieds haben wir uns zu einem Gespräch über seine Zeit im Quartier verabredet und über die Gründung des Quartiersmanagements, die Herausforderungen und die Zukunft gesprochen.

„Wir haben viel geschafft“
Felix Bergemann



Selim Tóth (ST): Hallo Felix, danke, dass du dir die Zeit genommen hast. Lass uns als erstes einen Blick zurück werfen – wie bist du ins Quartier Titiseestraße gekommen?
Felix Bergemann (FB): Ich bin schon drei Jahre vor der Eröffnung des QM in die Rollbergesiedlung gekommen, denn im Jahr 2018 haben wir hier das FACE Familienzentrum gegründet. Im Laufe der Eröffnung wurde ich von meiner damaligen Chefin gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, hier ein Quartiersmanagement aufzubauen. Dazu kam, dass ich auch eine persönliche Verbindung zum Quartier habe, da mich mit dem Quartier einige Kindheitserinnerungen verbinden. Darüber hinaus erinnerte mich die Rollbergesiedlung an das frühere Märkische Viertel, in dem ich groß geworden bin. Deshalb habe ich mich gleich heimisch gefühlt. Dazu habe ich schnell gemerkt, dass es hier ein kleines und familiäres Quartier ist – jeder kennt jeden und auch dadurch habe ich mich gleich wohl gefühlt. Also das ganze Projekt ist irgendwie aus dem positiven Gefühl heraus entstanden, hier etwas beitragen zu wollen.

ST: Hört sich an als hat das einfach gut gepasst. Was waren in der Zeit die größten Erfolge?
FB: Der größte Erfolg ist, dass wir drei Orte qualifizieren konnten – das Stadtteilzentrum, die Erweiterung der Angebote in der Agrarbörse, der Bau und die künftige Fertigstellung des FACE-Campus sowie die anstehende Sanierung der Kita Waldshuter Zeile. Diese Veränderungen haben wir nicht alleine gestemmt, aber mitgedacht und auch dafür gekämpft. Wenn diese Orte fertig sind, sind es Orte, die bleiben. Also ein sichtbarer Beitrag für das Quartier. Dazu kommen noch die vielen weiteren Angebote von bereits bestehenden und neuen Aktionen für Kinder, Jugendliche und Seniorinnen und Senioren im Quartier. Die können sich zwar regelmäßig ändern, das Grundprinzip aber bleibt. Auch über Aufbau des Quartiersrats und die Förderung des Engagements der Bewohnerinnen und Bewohner freue ich mich total. Der Quartiersrat ist eine bunte, lustige, coole Truppe und es hat mit sehr viel Spaß gemacht, mit den Menschen dort zu arbeiten und etwas zu reißen. Und auch das bleibt – wir haben Menschen zusammengebracht und dabei geholfen, im Quartier etwas zu bewegen.

ST: Das sind schon große Schritte, die ihr in den letzten drei Jahren geschafft habt. Was waren und sind die Herausforderungen?

FB: Sagen wir es so – jedes gesamtgesellschaftliche Problem finden wir auch im Kleinen hier im Quartier. Müll und Ratten war und ist zum Beispiel das Dauerthema, das sich in drei Jahren nicht lösen lässt und sicher auch erstmal bleiben wird. Also die Probleme bleiben, aber es gibt jetzt unterstützende Angebote für die Bewohnerinnen und Bewohner, die langfristig auch diese Themen lösen können. Beispielsweise hilft das FACE bei der Kinderbetreuung, es gibt jetzt eine Sozialberatung, die Lernstube für Kinder, Treffs für Seniorinnen und Senioren und vieles mehr. Durch diese Orte kann sich langfristig auch sowas wie das Thema Müll lösen, wenn wir das Gemeinschaftsgefühl hier fördern können. Denn jeder Mensch hat Herausforderungen im Leben, kann jetzt aber möglichst niedrigschwellig Unterstützung finden. Diese Angebote zu etablieren und weiter auszubauen war und ist unsere Aufgabe als Quartiersmanagement.

ST: Es ist auf jeden Fall schon viel passiert. Gibt es Veränderungen, die dich besonders geprägt haben?
FB: Es ist bunter geworden – es gibt mehr Angebote, mehr Träger, mehr Menschen, die regelmäßig vorbeikommen und aktiv sind. Und diese Angebote und Menschen sind hier angekommen und identifizieren sich mit dem Quartier. Das freut mich einfach sehr. Dazu kommt noch, dass es hier schon vor dem QM viele Menschen und Träger gab, die sich sehr im Quartier engagiert haben. Und diese Menschen bekommen jetzt Unterstützung. Nicht nur von uns, sondern auch von vielen anderen. Das ist wirklich schön.

ST: Gibt es Projekte oder Aktionen, die dir besonders in Erinnerung bleiben werden?
FB: Die Eröffnung unseres QM-Büros. Das war auch für uns als Team ein wichtiger Moment, da wir so wirklich präsent im Zentrum des Quartiers sein können und noch einmal ganz neu anfangen  konnten, Kontakt zu den Bewohnerinnen und Bewohnern zu schließen. In unseren vorherigen Räumlichkeiten waren wir sehr versteckt. Darüber hinaus freue ich mich sehr über die die Eröffnung des GEWOBAG-Büros und der Sozialberatung sowie die Etablierung der Stadtteilmütter im Quartier.

ST: Danke für die ausführliche Reise in die Vergangenheit. Lass uns über die Zukunft sprechen – welche Themen werden relevant sein und welche Ratschläge hast du für die neue Leitung des QM?
FB: Die größte Herausforderung zu Beginn war zu schauen, welche Angebote brauchen wir und wie bekommen wir sie hierher. Jetzt und in Zukunft wird die Aufgabe eher sein, die Träger und Angebote miteinander abzustimmen. Das ist mittlerweile komplizierter, da wir viele Angebote haben. Was schön ist, aber eben für andere Herausforderungen sorgt. Auch der öffentliche Raum, also die Gestaltung der Spielplätze oder des Rosengartens, sind Dinge, die unter anderem für die Zukunft wichtig sind, da hier die Prozesse länger dauern. Ein Angebot zu starten geht deutlich schneller als Spielplätze zu renovieren. Letztlich würde ich sagen, man sollte immer das Hauptaugenmerk auf die Bedarfe der Bewohnerinnen und Bewohner legen und auf ihre Ideen und Vorschläge hören. Zuhören, worauf die Menschen hier Lust haben. Bisher sind alle Projekte im Quartier aus Ideen der Bewohnenden entstanden. Das ist das Wichtigste.

ST: Lieber Felix, vielen Dank für das Gespräch und vor allem für dein Engagement im Quartier und wünschen dir alles Gute für die Zukunft.

Besuch im Quartier.

Am 24. Mai 2024 besuchte eine Teilnehmenden-Gruppe der URBAN-Netzwerktagung das Quartier Titiseestraße in Berlin-Waidmannslust. Begrüßt von der Quartiersmanagerin Maryann Gerach verschafften sich die Besuchenden einen Überblick über die Aufgaben des Quartiersmanagements vor Ort, das am 1.1.2021 dort seine Arbeit aufgenommen hatte. 

Foto: © Merle von Bargen (Deutscher Verband für Wohnungswesen, Städtebau und Raumordnung e.V.)

Das Quartier hebt sich städtebaulich von den umliegenden Einfamilienhäusern ab. Die in den Jahren 1966 bis 1972 von der damals städtischen Wohnungsbaugesellschaft GSW errichteten 4 bis 22 geschossigen Baukörper mit rund 2.500 Wohnungen sind seit Ende 2019 im Besitz der landeseigenen Wohnungsbaugesellschaft Gewobag. Aufgrund seines Bauherrn Hans Scharoun genießt das höchste Gebäude des Quartiers Bekanntheit über die Siedlungsgrenzen hinaus.

 Die Baukörper sind größtenteils im Rahmen des öffentlichen sozialen Wohnungsbaus entstanden und befinden sich derzeit in einem hauptsächlich unsanierten Zustand. Vielmals wird in verschiedensten Beteiligungsformaten des Quartiersmanagement von der Bewohnerschaft die Hoffnung auf eine zeitnahe energetische Sanierung der Gebäude geäußert. Bei dem etwa 5.600 Menschen umfassenden Quartier sticht die hohe Anzahl der Kinder und Jugendliche besonders hervor: Etwa 1/5 der Bevölkerung sind unter 18 Jahren mit einem sehr hohen Anteil von Transferbeziehern unter 15 Jahren (60,4%)

Foto: © Merle von Bargen (Deutscher Verband für Wohnungswesen, Städtebau und Raumordnung e.V.)

Im Rahmen des Quartiersmanagementverfahrens wurden unter Beteiligung der Bewohnerschaft und des gewählten Quartiersrates seit 2021 acht Projekte umgesetzt, wie etwa das Kinder- und Jugendbeteiligungsprojekt SAG MAL oder die kostenlose Bewegungsangebote unter dem Namen FIT IM QUARTIER. Ebenfalls wurde durch die Finanzierung des Innenausbaus des neuen Stadtteilzentrums ein wichtiger Ankerpunkt im Quartier geschaffen.

Im Laufe des Besuches in der Titiseestraße haben sich die Teilnehmenden noch die Baustelle eines weiteren Ankerpunkt angeschaut, der derzeit im entstehen ist: Dort wo früher ein Kirchengebäude stand, entsteht derzeit der „FACE Campus“. Der Campus umfasst den Neubau eines Familienzentrums, einer Kita sowie von 126 Wohnungen. Im Rahmen des Kooperationsprojektes vom evangelischen Kirchenkreis Reinickendorf und der GESOBAU AG werden in der Titiseestraße 7 neben dem Familienzentrum sowie einer Kita mit 80 Plätzen im Erdgeschoss auch 126 Wohnungen in den darüberliegenden sechs Stockwerken gebaut, die die GESOBAU errichten lässt.

Foto: © Merle von Bargen (Deutscher Verband für Wohnungswesen, Städtebau und Raumordnung e.V.)

Das Kirchengebäude musste aufgrund von Schadstoffbelastungen abgerissen werden. Dies hatte zur Folge, dass der größte Begegnungsort mit auch großen Räumlichkeiten im Quartier verschwand. Im FACE Campus ist deshalb auch ein Veranstaltungsraum geplant, der dem Quartier bisher fehlte. Finanziert wird dieses Gebäude aus kirchlichen Eigenmitteln, der GESOBAU sowie Fördermitteln aus dem Programm „Sozialer Zusammenhalt“ und „Europa im Quartier“.

Die Teilnehmenden der Exkursion wurden im Rahmen ihres Besuchs auch über ein weiteres „Europa im Quartier“-Projekt informiert: Die Kindertagesstätte „Waldshuter Zeile“ wird ebenfalls über Mittel dieser Förderkulisse energetisch saniert. Nach etwa zwei Stunden, vielen Informationen und guten Gesprächen über die Herausforderungen, aber auch den Alltag eines Quartiersmanagement am Berliner Stadtrand machte sich die Gruppe wieder auf in die Mitte der Stadt.
Text: Felix Bergemann

Halbzeit für „Gesunden Appetit“

In unserer Reihe „Quartiersheldinnen und Quartiershelden“ stellen wir regelmäßig Menschen, Projekte und Einrichtungen im Quartier vor, die einen wichtigen Beitrag zu unserem Viertel leisten. Für den 16. Teil der Serie habe ich mich mit Nathalia Behrendt, Ernährungstherapeutin der konZEBT care GmbH, zum Online-Interview über den bisherigen Verlauf ihres Projekts „Gesunden Appetit“ verabredet.

Das Projekt „Gesunden Appetit“ der konZEBT care GmbH ist offiziell im Januar 2023 gestartet und kam ab Mitte des letzten Jahres richtig ins Rollen. Nun, zur Halbzeit, ist der beste Zeitpunkt einen ersten Blick zurück zu werfen: „Zu allererst waren wir auf allen Aktionen und Festen im Quartier präsent, wie dem Kiezfest oder der Oster-Rallye. Ende letzten Jahres haben wir dann außerdem unsere eigene Back-Aktion gemeinsam mit dem FACE gestartet“, erklärt Nathalia im Interview.
Zu Beginn des Projekts stand für „Gesunden Appetit“ das Fuß fassen und die Verknüpfung mit den Akteurinnen und Akteuren im Quartier im Vordergrund. Diese Kontakte sollen vertieft und weiter ausgebaut werden und auch weitere eigene Aktionen des Projekts sollen folgen.

„Gesunden Appetit“ in Aktion im Quartier
Foto: Nathalia Behrendt

Bislang sind vor allem die Kinder und Jugendlichen im Quartier die Hauptzielgruppe des Projekts, aber das soll sich bald ändern: „Gemeinsam mit der Agrarbörse sind wir dabei, einen Senioren- und Seniorinnentreff zu organisieren, bei dem wir altersbedingte Ernährungsthemen behandeln können, wie etwa Osteoporose oder Diabetes“, führt Nathalia aus. Außerdem sind auch Koch- und Back-Events gemeinsam mit der Grundschule in den Rollbergen und der Agrarbörse geplant.

„Das Hauptziel ist präsent sein und den Menschen auf sinnvolle Weise Zugang zu gesunder Ernährung vermitteln. Wir wollen die Leute direkt abholen und mehr machen, als nur Flyer zu verteilen“, erklärt Nathalia und fügt hinzu, dass die gemeinsame Arbeit mit den schon etablierten Einrichtungen im Quartier die Arbeit für „Gesunden Appetit“ sehr erleichtert. Die bisherige Erfahrung der Aktion beschreibt sie als durchmischt. Nach einem holprigen Beginn kam die Aktion aber ab Mitte des Jahres 2023 richtig ins Rollen. Zu Beginn ging es erst einmal ums Kontakte knüpfen, Berührungspunkte finden und gemeinsame Aktionen planen, die über Koch-Events hinausgehen. „Viele Einrichtungen wollten mit uns arbeiten, konnten sich aber nicht viel von unserer Arbeit vorstellen. Nachdem wir die ersten Missverständnisse aus dem Weg geräumt haben, gehen wir nun gemeinsam in eine klare Richtung. Auch andere Bewohnerinnen und Bewohner zu erreichen als die Kinder ist weiterhin schwierig. Deshalb ist unser Hauptziel, neben den weiteren Aktionen für junge Menschen, auch die anderen Bewohnerinnen und Bewohner zu erreichen“.

Foto: Nathalia Behrendt

Das möchte „Gesunden Appetit“ unter anderem durch eine eine regelmäßige Sprechstunde im Quartier erreichen, ist hierfür aber noch auf der Suche nach dem passenden Ort. Denn eigentlich kommt konZEBT care GmbH aus der Therapie und möchte ernährungstherapeutisch mit den Menschen arbeiten. Darüber hinaus ist für die zweite Hälfte des Projekts einiges geplant – unter anderem ein Herbstfest mit gemeinsamer Gestaltung und Zubereitung von Kürbissen, Weihnachtsbacken und im neuen Jahr ein Lunchbox-Projekt mit den sechsten Klassen der Grundschule in den Rollbergen. Auch diese Zusammenarbeit mit der Schule soll weiter ausgebaut werden, wie etwa durch die Begleitung von Projektwochen zum Thema Ernährung und Gesundheit.

Foto: Nathalia Behrendt

„Gesunden Appetit“ ist aber nicht nur auf eigene Projekte ausgelegt, auch Bewohnerinnen und Bewohner können ihr Engagement mit einbringen. „Wir freuen uns sehr auf kreative Ideen der Menschen hier, denn wir sind auch Ansprechpartnerinnen und -partner für alle Menschen im Quartier, die sich mit dem Thema Gesundheit und gesunde Ernährung beschäftigen möchten“, sagt Nathalia und fügt hinzu, „dass der Start etwas schwieriger läuft war uns schon klar, aber wir sind sehr froh über den bisherigen Verlauf und und freuen uns sehr auf die zweite Hälfte“, sagt Nathalia zum Abschluss.

Als QM-Titiseestraße sind wir dankbar für den wichtigen Beitrag zur Gesundheit im Quartier, den „Gesunden Appetit“ leistet und freuen uns sehr die zweite Hälfte der Aktion. 

Kiezfest.

Am Freitag, den 14.06.2024, fand wieder unser Kiezfest im Quartier statt. Bei buntem Unterhaltungsprogramm, vielen verschiedenen Ständen unserer Akteurinnen und Akteure sowie reichlich Verpflegung war für alle Bewohnerinnen und Bewohner etwas geboten und auch das zwischenzeitlich regnerische Wetter konnte die gute Stimmung nicht trüben.

Die Brightly Dancers und weitere Acts sorgten für Stimmung
Foto: Selim Tóth

Verschiedenste Akteurinnen und Akteure waren auf dem Kiezfest vertreten, wie das Mosaik e.V., das neu eröffnete Stadtteilzentrum Rollberge oder auch die konZEBT care GmbH, die über gesunde Ernährung informierte. Die Jugendberufsagentur zeigte Zukunftsperspektiven für die jungen Bewohnerinnen und Bewohner auf und auch vor Ort waren das Streethouse, der TSV Berlin-Wittenau 1896, die Agrarbörse und Malteser Hausbesuche und die AWO pro:mensch. Außerdem die Kita Waldshuter Zeile, das Stadtteilzentrum Rollberge mit dem Ehrenamtsbüro, das deutsch-polnische Hilfswerk, die Stadtmenschen Berlin GmbH gemeinsam mit Ways, die eFöb Grundschule, der Förderverein der Grundschule, die Grundschule in den Rollbergen, das Arabische Berliner Tor, der Kinder- und Jugendgesundheitsdienst, das Familienbüro Manege Berlin, die Beteiligungsfüchse gGmbH, die Stadtteilmütter Reinickendorf, das FACE Familienzentrum, der Spielebus von kein Abseits! e.V., der Bäcker Back & Eis, die Freiwillige Feuerwehr und der Süßwarenstand Hand Schug.

QM-Leiter Felix Bergemann und Quartiersratssprecher Nico Wanke
Foto: Selim Tóth

An den Ständen der Feuerwehr, des Familienbüros Manege Berlin und beim Spielemobil von kein Abseits! e.V. gab es Unterhaltung für die kleinen Bewohnerinnen und Bewohner, während sich die älteren bei der Jugendberufsagentur über Zukunftsperspektiven informieren konnten. Auch an den weiteren Ständen gab es Spiel, Spaß und Informationen rund um alle Möglichkeiten im Quartier.

Die verschiedenen Stände luden zu Spiel, Spaß und Information rund ums Quartier ein
Foto: Selim Tóth

Aber es gab nicht nur Dinge zu lernen, auch der Bezirksstadtrat Alexander Ewers (SPD) sowie der Quartiersratssprecher Nico Wanke waren zu Gast. Des Weiteren sorgten der Chor der Grundschule in den Rollbergen, die Tanzgruppe Brightly Dancers, Peter The Guitar Man und das deutsch-spanische Rapduo gegen Rassismus Global Origins für Unterhaltung und Bewegung im Publikum.

Trotz des zwischenzeitlich schwierigen Wetters war der Andrang groß
Foto: Selim Tóth

Wir danken allen Akteurinnen und Akteuren, allen Gästen und allen Bewohnerinnen und Bewohnern fürs Dabeisein und freuen uns auf das nächste Kiezfest.