In unserer Reihe „Quartiersheldinnen und Quartiershelden“ stellen wir regelmäßig Menschen, Projekte und Einrichtungen im Quartier vor, die einen wichtigen Beitrag zu unserem Viertel leisten. Für den 13. Teil der Serie habe ich mich mit Bahar Aslan zum Online-Gespräch verabredet.
Bahar lebt seit zehn Jahren im Quartier und schätzt die Nähe zur Natur, die Grünflächen, die gute Anbindung an Bus und S-Bahn sowie die kurzen Wege zu Schule, Kita und Supermärkten. „Ursprünglich wollten wir mit unseren Kindern nach Spandau ziehen, heute bin ich froh, dass das nicht geklappt hat“, erklärt sie mir im Gespräch.
Auch wenn ihr vieles im Quartier gefällt, verschließt sie die Augen nicht vor den Dingen, die noch verbesserungsbedürftig sind. „Neben dem Thema Müll ist das Angebot für ältere Bewohnerinnen und Bewohner, wie gemeinsames Spazierengehen oder Lesen, leider noch nicht genug. Außerdem fehlen die richtigen Orte für Hunde, wie Hundespielplätze“, sagt Bahar und sieht auch bei den Kinderspielplätzen noch Verbesserungsbedarf. Ein Bereich, den sie durch ihr Engagement aber schon verändern konnte, ist die Sicherheit auf der Titiseestraße.
Nachdem Bahar mit ihrer Familie ins Quartier gezogen war, wurde ihr schnell bewusst, wie gefährlich das Überqueren der Titiseestraße für Kinder war. „Ich habe oft gesehen, wie eilig es vor allem Eltern morgens mit dem Auto auf der Titiseestraße haben. Außerdem sind auch die Buslinien, trotz Geschwindigkeitsbegrenzung, oft zu schnell unterwegs“, erklärt sie. So begann Bahar, sich vor acht Jahren für einen Zebrastreifen einzusetzen. „Ich wollte nicht nur, dass meine Kinder sicher über die Straße kommen, sondern alle“, betont sie und begann damit, Unterschriften für mehr Sicherheit auf der Titiseestraße zu sammeln. Der Weg bis zum Zebrastreifen stellte sich jedoch als lang heraus.
„Zum Glück habe ich die Unterschriften als Kopien eingereicht, denn mehrmals sind sie an der entsprechenden Stelle verschwunden, waren nicht aufzufinden oder ‚in Bearbeitung‘“, erklärt Bahar. Nachdem sie an dieser Stelle nicht weiterkam, versuchte sie von politischer und Medienseite Unterstützung zu bekommen – aber auch hier wurde zwar zugehört, aber nicht umgesetzt. „Nach weiteren vergeblichen Versuchen habe ich es über Facebook versucht, aber auch da kam nichts bei raus. Irgendwann kam dann eine Antwort vom damaligen Bürgermeister – der wollte den Zebrastreifen aber an der falschen Stelle eröffnen lassen“.
Dennoch wollte Bahar nicht aufgeben und trat im Jahr 2022 in den neu gegründeten Quartiersrat ein. Dazu standen auch politisch die Fahnen in eine günstigere Richtung. „Wir haben das nur geschafft, weil ich in den Quartiersrat eingetreten bin, sonst hätte niemand meine Stimme gehört“, sagt sie heute erleichtert. Bei den Quartiersratstreffen waren die entsprechenden Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner des Senats vor Ort, sodass Bahar ihr Anliegen endlich deutlich machen konnte.
„Heute bin ich glücklich und erleichtert. Auch wenn es gar nicht um meine Kinder geht – ich bin froh, dass alle Kinder im Quartier sicher über die Straße kommen. Kinder brauchen immer Schutz und wir sind dafür da, die Kinder zu schützen“, erklärt Bahar und fügt hinzu: „Ich bin froh, dass ich meinen Teil dazu beitragen konnte“.
Als QM möchten wir Bahar für ihr außerordentliches Engagement danken, denn sie hat einen großen Teil dazu beigetragen, den Straßenverkehr im Quartier für alle Bewohnerinnen und Bewohner sicherer zu machen.
Möchten Sie sich auch im Quartier engagieren und etwas verändern? Dann melden Sie sich gerne bei uns. Wir uns auf die Zusammenarbeit und das gemeinsame Gestalten. Weitere Informationen finden Sie hier.