Heute geht’s los…

…mit den Quartiersratswahlen in der Rollbergesiedlung.
Sei habt die Wahl zwischen 12 verschiedenen Kandidaten, die Sie sich hier anschauen können.

Wählen können alle Bewohnerinnen und Bewohner ab aus der Rollbergesiedlung. Zu folgenden Zeiten können Sie bei uns wählen:

Montag, 25.9.23
von 9 bis 18 Uhr im QM-Büro, Titiseestraße 5

Dienstag, 26.9.23
von 9.30 bis 14 Uhr im QM-Büro und von 14 bis 17 Uhr im FACE Familienzentrum (neben dem QM-Büro)

Mittwoch, 27.9.23
von 9.30 bis 14 Uhr im QM-Büro und von 14 bis 16 Uhr im FACE Familienzentrum

Donnerstag, 28.9.23
von 14 bis 18 Uhr im QM-Büro

Freitag, 29.9.23
von 9 bis 13 Uhr im QM-Büro

Am Freitag, den 29.9.23 findet dann auch um 17.30 Uhr die offizielle Auszählung statt. Kommen Sie gerne vorbei.

Quartiersratswahlen

Der Quartiersrat besteht mehrheitlich aus Bewohner*innen und  Vertreter*innen der Einrichtungen im Quartier wie Schulen, Kitas, Vereinen, Religionsgemeinschaften und Gewerbetreibenden. Der Quartiersrat wird von den Bewohner*innen des Quartiers gewählt. Die Mitglieder des Quartiersrates entwickeln gemeinsam mit dem QM-Team und den Fachämtern des Bezirksamts Ideen und Strategien für den Kiez und entscheiden über Projekte mit. Um im Quartiersrat, der sich in der Regel alle zwei Monate trifft, mitentscheiden zu können, muss man mindestens 16 Jahre alt sein und im Quartier wohnen. Die Sitzungen sind öffentlich.

Hier stellen wir Ihnen die Kandidatinnen und Kandidaten für die diesjährige Wahlperiode vor:

FACE CAMPUS

Richtfest des „FACE Campus“ mit Familienzentrum, Kita und 126 Wohnungen

Städtebauförderprogramm „Sozialer Zusammenhalt“ unterstützt in Kiez mit hoher 
Kinderarmut 

Berlin, 01.09.2023. Der Rohbau des „FACE Campus“ mit Familienzentrum, evangelischer Kita und 126 Wohnungen in der Rollbergesiedlung in Reinickendorf ist fertig. Für das im Herzen des Quartiersmanagement-Gebiets in der Titiseestraße 7 liegende Gebäude wurde heute nach neunmonatiger Bauzeit das Richtfest gefeiert. Das Zukunftsprojekt von sozialer Arbeit vor Ort und Wohnen ist eine Kooperation des evangelischen Kirchenkreises Reinickendorf und der städtischen Wohnungsbaugesellschaft GESOBAU AG und wird vom Bauunternehmen Ten Brinke entwickelt, projektiert und errichtet.

An der traditionsreichen Zeremonie nahmen neben dem Senator für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen, Christian Gaebler, Bezirksbürgermeisterin Emine Demirbüken-Wegner, GESOBAU-Vorstand Christian Wilkens und dem Geschäftsführer von Ten Brinke, Albert Ten Brinke, auch die Generalsuperintendentin von Berlin, Ulrike Trautwein, und der Superintendent des Kirchenkreises Reinickendorf, Thomas Harms, teil.

„Gegen Kinderarmut und soziale Benachteiligungen, die betroffene Kinder erleben, müssen wir alle gemeinsam kämpfen. Wir wollen mit dem Familienzentrum und der Kita Räume schaffen, in denen Kinder spielen und leben können und gleichzeitig gefördert werden durch soziale Arbeit vor Ort. Wir sind ja schon seit fünf Jahren mit zwei Mitarbeiter:innen in einem kleinen Ladengeschäft in der Rollbergesiedlung aktiv und angesichts der weiterhin hohen Armut ist ein größeres Engagement aller Beteiligten zwingend notwendig“, sagte Harms.

Das FACE Familienzentrum und die Kita mit 80 Plätzen im Erdgeschoss des „FACE Campus“ sollen im Frühjahr 2026 ihren Betrieb aufnehmen. Im rund 750 Quadratmeter großen Familienzentrum werden dann „Frühe Hilfen“ – niederschwellige Angebote für Eltern ab der Schwangerschaft und Familien mit Kindern bis drei Jahre – angeboten. Darüber hinaus gibt es für Kinder im Grundschulalter den „Kinder Club“ u.a. mit offener Arbeit, Hausaufgabenhilfe und Bewegungsspielen. Der große Mehrzweckraum (90 Quadratmeter) steht auch den Bewohner:innen des Quartiers für Versammlungen zur Verfügung. Die rund 630 Quadratmeter große Kita wird den Fokus auf Sprach- und Bewegungsförderung legen. Der Innenausbau des „FACE Campus“ im Erdgeschoss wird mit 3,8 Millionen Euro aus dem Städtebauförderprogramm „Sozialer Zusammenhalt“ der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen mitfinanziert und wird in den Jahren 2024 bis Ende 2025 erfolgen. Weitere rund 2,7 Millionen Euro deckt der Kirchenkreis durch Förderungen und Kofinanzierung ab und rund 1,5 Millionen Euro aus Eigenmitteln. Insgesamt werden von daher rund acht Millionen Euro in den Bau des FACE Campus in der Rollbergesiedlung investiert, in der die Kinderarmut seit mehr als zehn Jahren bei über 60 Prozent liegt.

Die Fertigstellung der 126 Wohnungen in den darüberliegenden sechs Stockwerken einschließlich Staffelgeschoss soll bereits bis zum Herbst des Jahres 2024 erfolgen. Im Anschluss werden die Wohnungen von der GESOBAU AG übernommen und vermietet. Mindestens 50 Prozent der Wohnungen werden als geförderter Wohnraum für eine Kaltmiete ab 6,50 Euro/qm realisiert. Der Wohnungsmix reicht von 1- bis 5-Zimmer-Wohnungen.

Thomas Harms (Superintendent Kirchenkreis Reinickendorf), Senator Christian Gaebler (Senator für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen), Ulrike Trautwein (Ge- neralsuperintendentin von Berlin), Christian Wilkens (Vorstand GESOBAU AG), Emine Demirbüken-Wegner (Bezirksbürgermeisterin von Reinickendorf), Albert Ten Brinke (Geschäftsführer von Ten Brinke) und Ute Strelow (Projekt- und Immobilien- entwicklung Kirchenkreis Reinickendorf), (v.l.). 
Foto: Hanna Halfon

In der rund 1.150 Quadratmeter großen offenen Gartenanlage vor dem Gebäude sind mehrere Spielbereiche für Kinder unterschiedlichen Alters geplant, die mit Geräten von Babyrutsche und Federwippe über Mosaik-Einstiege und Spielhäuser bis zu einem Bereich für Teenager mit Rasenfläche und Hochsitzbänken ausgestattet werden sollen. Darüber hinaus sollen künftig Nischen mit Bänken und Hockern alle Generationen zum Verweilen einladen. Als Partizipationsprojekt können interessierte Bewohner:innen des Hauses zudem Hochbeete bewirtschaften und damit ihren eigenen kleinen Obst- und Gemüseanbau in einem abgeschlossenen und sicheren Bereich vor der Haustür haben.

Das FACE Familienzentrum am Standort Rollberge ist bereits seit 2018 mit zwei Mitarbeiterinnen in einem kleinen Laden in der Titiseestraße mit einem niederschwelligen Programm für Nachbarn vor Ort aktiv. Dabei liegt ein besonderer Schwerpunkt auf der Arbeit mit Kindern. Zu den Angeboten gehören etwa ein offener Treff für Mädchen, ein offener Treff für Grundschüler sowie ein Sprachlernangebot für Vorschulkinder. Die Räumlichkeiten des FACE sind ab September auch Standort der Stadtteilmütter in der Rollbergesiedlung.

Christian Gaebler, Senator für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen: „Auch hier werden Wohnungsbau und Quartiersentwicklung zusammen gedacht. Als Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen investieren wir über das Städtebauförder-programm ‚Sozialer Zusammenhalt‘ 3,8 Mio. € in den neuen „FACE Campus“. Das Projekt ist ein wichtiger Beitrag zur Stärkung des Quartiers Rollbergesiedlung und Modell für ähnliche Quartiersmanagementgebiete. Zudem werden hier 126 Wohnungen entstehen, die in den Bestand der GESOBAU übergehen. Damit wird dringend benötigter Wohnraum und für viele Menschen ein neues Zuhause geschaffen.“

Emine Demirbüken-Wegner, Bezirksbürgermeisterin von Reinickendorf: „Mit dem hier neu entstehenden ‚FACE Campus‘ werden dringend benötigte zusätzliche Räumlichkeiten und Angebote für Familien und Kinder in der Rollbergesiedlung geschaffen. Ich bin zuversichtlich, dass damit ein wichtiger Anlaufpunkt für die gezielte Förderung sozial benachteiligter Kinder und Jugendlicher geschaffen wird und der Kiez nur davon profitieren kann.“ 

Christian Wilkens, Vorstand der GESOBAU AG: „Die Verzahnung von Wohnen und sozialen Angeboten in der Form, wie es im entstehenden ‚FACE Campus‘ geplant ist, ist auch für die GESOBAU AG besonders. Wir freuen uns, dass wir unsere Partnerschaft mit dem Kirchenkreis Reinickendorf, mit dem uns bereits über zehn Jahre vertrauensvolle Zusammenarbeit über das FACE Familienzentrum im Märkischen Viertel verbinden, so weiter vertiefen können.“ 

Albert Ten Brinke, Geschäftsführer von Ten Brinke: „Mit dem Richtfest für den ‚FACE Campus‘ mit den darüberliegenden 126 Wohnungen feiern wir einen wichtigen Meilenstein eines auch für uns besonderen Bauprojektes. Vor allem die soziale Ausrichtung und die Schaffung eines Zentrums für die Förderung von Familien und Kindern entspricht unserem verantwortungsvollen Denken und Handeln als Immobilienentwickler und als langfristiger Partner von Kirche, städtischer Wohnungsbaugesellschaft und Bezirk.“

Ulrike Trautwein, Generalsuperintendentin von Berlin: „Kinder und Familien brauchen die Geborgenheit eines sicheren Zuhauses und sie benötigen Raum in der Stadtlandschaft. Das Familienzentrum mit Kindertagesstätte ist von daher ungeheuer wichtig als ein Ort der Nachbarschaft und Gemeinschaft in der Rollbergesiedlung.“

Sag Mal! im Quartier

In unserer Reihe „Quartiersheldinnen und Quartiershelden“ stellen wir regelmäßig Menschen, Projekte und Einrichtungen im Quartier vor, die einen wichtigen Beitrag zu unserem Viertel leisten. Für den 12. Teil der Serie habe ich mich mit Yazeed Zoumot von der stadt.menschen.berlin GmbH zum Online-Gespräch verabredet. 

Die stadt.menschen.berlin GmbH ist seit 13 Jahren in Berlin ansässig und widmet sich der Förderung der Beteiligung und Partizipation mit dem Schwerpunkt Jugendbeteiligung. Seit September 2022 ist das Unternehmen mit dem Projekt Sag mal! auch in unserem Quartier unterwegs. Der Fokus des Projekts liegt auf der Kinder- und Jugendbeteiligung im Kiez durch sozialraumbezogene Aktionen sowie auf der Stärkung des Demokratiebewusstseins. „Wir möchten Kindern und Jugendlichen Möglichkeiten geben, etwas zu sagen und sich zu äußern“, erklärt mir Yazeed. 

Foto: Yazeed Zumot

Er selbst ist seit einem Jahr für die stadt.menschen.berlin GmbH tätig und hat, so wie sein Kollege Gulzhan Jäger, einen interdisziplinären Hintergrund. „Gulzhan zum Beispiel ist Ethnologe und verfügt über langjährige praktische Erfahrung in der Sozialraumforschung, und ich habe einen Abschluss in Architektur. Ich habe aber auch schon für ein Quartiersmanagement gearbeitet. So kenne ich sowohl die direkte Arbeit im Kiez als auch den Wissenstransfer und die verschiedenen Ressourcen auf der anderen Seite“, führt Yazeed aus. 

Ziel von Sag mal! ist es, das Interesse von Kindern und Jugendlichen an der Gestaltung ihrer Umgebung zu wecken und ihnen zu zeigen, dass sie das Recht und die Macht haben, die Bedingungen ihrer Quartier und die Qualität ihrer Freizeitgestaltung zu beeinflussen. Sobald die Ideen stehen, machen sich Yazeed und Gulzhan gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen an die Umsetzung. „Wir möchten den Kindern und Jugendlichen ermöglichen, dass sie lernen ihre Lebensumstände besser wahrnehmen und merken, dass sie etwas ändern können, statt alles zu akzeptieren, wie es ist“, so Yazeed.

Die Abstimmung vor der Grundschule in den Rollbergen
Foto: Yazeed Zumot

Der Startschuss für Sag mal! fiel im März dieses Jahres mit den ersten Beteiligungsaktionen im FACE-Familienzentrum, dem Streethouse und in unserem QM-Büro. Bei den Aktionen wurden verschiedene Ideen gesammelt. Über diese Ideen wurde dann von allen Kindern und Jugendlichen des Quartiers vor der Grundschule in den Rollbergen abgestimmt. „Wir haben 150 Stimmen gesammelt und gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen gezählt“, erklärt mir Yazeed und fügt hinzu, dass die Ideen, die meiste Stimmen bekomme haben, eine Gemeinsamkeit hatten – Sie drehten sich alle um Fußball. So arbeitet Sag mal! nun gemeinsam mit dem TSV Berlin-Wittenau 1896 e.V. daran, ein neues Projekt aufzubauen, wo die Ideen der Kinder und Jugendliche umgesetzt werden können. „Wir haben Mittel für das Projekt beantragt und möchten im nächsten Jahr die verschiedenen Konzepte in der Tat umzusetzen. Dabei möchten wir verschieden Teams aufbauen – eine Mädchenmannschaft, gemischte Teams, sowie Gruppen unter 14 und über 14, unter anderem auch Gestaltung eigener Trikots, um dadurch lokale Identität zu stiften“. 

Vom 16.-18.08.2023 geht es mit der nächsten Aktion in Kooperation mit dem FACE-Familienzentrum weiter. Die Mehrtägige Aktion widmet sich als Teil des Ferienprogramms des FACE dem Schulweg der Kinder und Jugendlichen. Fragen wie: „Was finde ich auf dem Schulweg schön? Was nicht? Welche Ecke meide ich? Wo treffe ich mich mit meinen Freundinnen und Freunden?“ und viele weitere stehen im Mittelpunkt der Aktion. „Es geht um kleine Sachen – brauche ich zum Beispiel eine Bank dort oder einen Sonnenschutz? Dinge, die den Schulweg schöner machen, möchten wir herausfinden und versuchen gemeinsam umzusetzen“, führt Yazeed aus. 

Außerdem geht es in den nächsten Monaten für Sag mal! um die Analyse und Umsetzung der bisher gesammelten Ideen und ausgeführten Aktionen. Zum Ende des Jahres wird es eine gemeinsame Reflexion mit den Kindern und Jugendlichen geben, sodass das Feedback im nächsten Jahr umgesetzt werden kann. Auch mit der Schule, der Schulsozialstation und weiteren Trägern soll die Zusammenarbeit weiter vertieft werden. 

Foto: Yazeed Zumot

„Ich wünsche mir, dass die Menschen außerhalb der Rollbergesiedlung sehen, wie schön es hier ist. Dass Vorurteile abgebaut werden und auch andere erkennen, dass die Rollbergesiedlung mehr als nur eine Hochhaussiedlung ist“, sagt Yazeed zum Abschluss unseres Gesprächs. Und dazu leisten Yazeed und Gulzhan mit Sag mal! einen großartigen Beitrag. Als QM Titiseestraße freuen wir uns sehr, dass Sag mal! Teil des Quartiers ist und sind sehr dankbar für den Beitrag zum schöneren Leben für alle in unserem Viertel.