Ein Zentrum für Familien.

3,8 Millionen Euro für Familienzentrum und Kita in Rollberge-Siedlung

Städtebauförderprogramm „Sozialer Zusammenhalt“ unterstützt in Kiez mit hoher Kinderarmut

Berlin, 02. Dezember 2022. Mit 3,8 Millionen Euro aus dem Städtebauförderprogramm „Sozialer Zusammenhalt“ wird der Innenausbau eines Familienzentrums und einer Kita der evangelischen Kirche in Reinickendorf mitfinanziert. „Wir unterstützen die Bewohner:innen in der Rollberge-Siedlung bereits mit Angeboten und können ihnen mit dem großen Neubau eine bessere Perspektive für ihren Lebensalltag geben. Deshalb freuen wir uns sehr über die För- dermittel für diese wichtige Kontaktstelle für soziale Arbeit vor Ort“, sagte der amtierende Superintendent des Kirchenkreises Reinickendorf Volker Lübke.

Staatssekretärin Ülker Radziwill hat am 02.12.2022 für den Bau des Familienzentrums und der Kita in der Rollbergesiedlung einen Scheck in Höhe von 350.000 Euro, den ersten Teil der Gesamtfördersumme von 3,8 Millionen Euro, an den amtierenden Superintendenten Volker Lübke (l) übergeben. In der Mitte der Bezirksbürgermeister von Berlin-Reinickendorf Uwe Brockhausen.
Bildrechte: Kirchenkreis Reinickendorf_Hanna Halfon 

Die Bauarbeiten für Familienzentrum und Kita im Erdgeschoss – den FACE Campus – mit 125 darüberliegenden Wohnungen in sechs Stockwerken haben bereits begonnen. Die Fertigstellung der Gesamtbaumaßnahme ist im Frühjahr 2026 geplant. Im rund 750 Quadratmeter großen Familienzentrum werden dann „Frühe Hilfen“ – niederschwellige Angebote für Eltern ab der Schwangerschaft und Familien mit Kindern bis drei Jahre angeboten. Darüber hinaus gibt es für Kinder im Grundschulalter den „Kinder Club“ u.a. mit offener Arbeit, Hausaufgabenhilfe und Bewegungsspielen. Der große Mehrzweckraum (90 Quadratmeter) steht u.a. den Bewohner:innen des Quartiers für Versammlungen zur Verfügung. Die rund 630 Quadratmeter große Kita, die Platz für 80 Kinder hat, wird den Fokus auf Sprach- und Bewegungsförderung legen.

Das FACE Familienzentrum am Standort Rollberge ist seit 2018 mit zwei Mitarbeiterinnen in einem kleinen Laden in der Titiseestraße 3 untergebracht. Mit dem Neubau mitten im Kiez kann das Zukunftsprojekt von sozialer Arbeit vor Ort und Wohnen realisiert werden, das der Kirchenkreis zusammen mit der GESOBAU AG entwickelt hat. Rund sieben Millionen Euro investiert der Kirchenkreis in den Bau von Familienzentrum und Kita, davon werden rund 4,8 Millionen durch Förderungen und Kofinanzierung abgedeckt. Den größten Anteil machen da- bei die 3,8 Millionen Euro aus dem Programm „Sozialer Zusammenhalt“ der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen aus.

Ülker Radziwill, Staatssekretärin für Mieterschutz und Quartiersentwicklung: „Der FACE Campus ist ein zentrales Projekt im Quartiersmanagement Titiseestraße. Die Städtebauförderung leistet hier mit dem Programm Sozialer Zusammenhalt einen wichtigen Beitrag, um die in der Siedlung dringend benötigten Räumlichkeiten für das Familienzentrum und die Kita auszubauen. Um die Situation der sozialen Infrastruktur weiter zu verbessern, werden wir darüber hinaus für den Innenausbau des Stadtteilzentrums 265.000 Euro bereitstellen.“

Uwe Brockhausen, Bezirksbürgermeister von Berlin-Reinickendorf: „Die öffentliche Förderung in der Rollberge-Siedlung halte ich für außerordentlich wichtig, um attraktive Lebensverhältnisse und eine positive soziale Entwicklung in diesem Brennpunkt zu unterstützen. Auch für uns in Reinickendorf stellt die Rollberge-Siedlung einen Handlungsschwerpunkt dar.“

Das vom Kirchenkreis Reinickendorf getragene FACE Familienzentrum, das mit Hauptsitz am Wilhelmsruher Damm ansässig ist, bietet mit zwei Mitarbeiterinnen in der Titiseestraße 3 ein niederschwelliges Programm für die Nachbarn in den Rollbergen an. Dabei liegt ein besonderer Schwerpunkt auf der Arbeit mit Kindern, denn die Kinderarmut liegt in der Siedlung seit mehr als zehn Jahren bei über 60 Prozent. Zu den Angeboten gehören etwa ein offener Treff für Mädchen, ein offener Treff für Grundschüler sowie ein Sprachlernangebot für Vorschulkinder. In dem angemieteten Ladenlokal des FACE bieten auch die Bildungslots:innen Beratung für Familien an.
Hanna Halfon

Engagement im Quartier.

In unserer Reihe „Quartiersheldinnen und Quartiershelden“ stellen wir regelmäßig Menschen und Einrichtungen im Quartier vor, die einen wichtigen Beitrag zu unserem Viertel leisten. Für den achten Teil der Serie habe ich mich mit Quartiersratsmitglied Dorde Nikolic zum Online-Interview verabredet.

Dorde lebt seit knapp zwei Jahren im Quartier. Da er aus dem Märkischen Viertel kommt, war der Weg nicht weit. „Wir haben die Wohnung in der Titiseestraße auf Anhieb gefunden und waren direkt angetan. Unsere Freunde wohnen in der Gegend und die Ecke passt einfach“, erklärt er mir. Außerdem hat ihn das vielfältige Angebot überzeugt – das Quartier ist sowohl ruhig und nah zur Natur, als auch an die Stadt angebunden. Und auch die gute Parkplatzsituation hat Dorde überzeugt, denn „man hat hier einfach alles“.

„Ich möchte helfen, den Lebensraum schöner zu gestalten“

Foto: Maryann Gerach

Dorde fühlt sich im Quartier sehr wohl und dem Rollbergekiez verbunden. Deshalb war es ihm wichtig, sich so schnell wie möglich im Quartiersrat zu engagieren. Dazu kam sein Praktikum im Büro unseres Quartiersmanagements, dass ihn den Menschen im Quartier noch einmal näher gebracht und seine Entscheidung zur Beteiligung weiter unterstützt hat. „Ich möchte einfach helfen, den Lebensraum schöner zu gestalten. Wir leben hier gemeinsam und mir ist es wichtig, dass wir uns alle wohlfühlen. Außerdem kann ich auch eine gute Brücke zwischen den Bewohnerinnen und Bewohnern aus dem Westbalkan und den anderen Bewonherinnen und Bewohnern sein“, führt er aus.

Entwicklungspotenzial sieht Dorde im Angebot für junge Menschen: „Im Bildungsangebot und der Freizeitgestaltung für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene im Quartier ist noch viel Arbeit nötig“, erklärt Dorde und möchte hier anpacken und etwas verändern.

Durch seine Beteiligung ist Dorde, wie unsere weiteren Quartiersratsmitglieder, ein wichtiger Teil des Engagements im Quartier und sorgt gemeinsame mit den anderen Bewohnerinnen und Bewohnern für ein besseres Zusammenleben und ein schöneres Umfeld im Quartier.

Letzte Quartiersratssitzung 2022

Am Montag, den 14.11.2022, traf sich der Quartiersrat zum vorletzten Mal in diesem Jahr. 

Nach einer Begrüßung durch Eva und Maryann aus dem QM-Team, stellte Elke Duda, Vorstandsvorsitzende des TSV Berlin-Wittenau 1896 e.V. , die aktuelle Sportsituation im Quartier vor. Derzeit finden im Quartier vier Angebote statt – zwei für Seniorinnen und Senioren sowie zwei weitere für Kinder. Neben den bisherigen Angeboten ist auch ein drittes Projekt aus Spiel, Spaß und Toben in Planung, das bald auf dem Poppeleplatz stattfinden soll.

Im Anschluss stellte Nazanin Kamalarae das Projekt „Ways“ der TherapielotsInnen der Albatross gGmbH vor. Das Projekt ist ein Beratungsangebot für Menschen mit Migrationsgeschichte, das im psychologische-seelischen Bereich unterstützt, egal in welcher Sprache.

Weitere gute Neuigkeiten kamen von Stefanie Wind, Fachbereichsleiterin für Stiftungsprojektebei der Stiftung Unionhilfswerk Berlin und aktuell Ansprechpartnerin für das Stadtteilbüro Rollberge. Sie konnte verkünden, dass nun endlich eine passende Immobilie für das Stadtteilzentrum bereitsteht und nach den geplanten Renovierungsarbeiten wahrscheinlich im August 2023 eröffnen wird.

Julia Rabensdorf, Quartierskoordinatorin der GEWOBAG, zog ein positives Fazit aus den Wandmalaktionen der Wohnungsbaugesellschaft in Kooperation mit dem FACE-Familienzentrum und dem Streethouse und versicherte auch, dass sich die GEWOBAG intensiv um die Verbesserung der Barrierefreiheit im Quartier kümmert. Zur Müllsituation erklärte Frau Rabensdorf, dass es auch hier bald eine nützliche Lösung geben werde. Außerdem sollen die bisher ungenutzt Schaukästen demnächst mit Informationen und „Quartierskarten“ bestückt werden.

Maryann verkündete im Anschluss, dass die Idee des Quartiersfilms erfolgreich aufgenommen wurde und teilte mit, dass die Finanzierung derzeit geklärt wird und im ersten Quartal 2023 mit den Dreharbeiten begonnen werden kann.

Als letzten Tagesordnungspunkt wurden letzte Absprachen zu unserer gemeinsamen Weihnachtsfeier am 08.12.2022 besprochen.

Weitere Details und das Protokoll lesen Sie hier.

5. Treffen der Aktionsfondsjury


Am Dienstag, den 08.11.2022, traf sich unsere Aktionsfondsjury zum fünften Mal in diesem Jahr. Auch dieses Mal gab die Aktionsfondsjury, bestehend aus Bewohnerinnen und Bewohnern unseres Quartiers, den abgegebenen Anträgen grünes Licht.

Mit 200,00€ wird die Aktion „Adventszauber“ des Stadtteilbüros Rollberge gefördert, das ab November gemeinsam mit den Seniorinnen und Senioren einen Adventskalender für die Kinder des Quartiers bastelt und mit Spielzeugen befüllt.

Außerdem wird die Aktion „Neue Beats vom Rollbergekiez“ mit 899,00€ unterstützt. Die Aktion von Olivia Stein und Martin Blaschke der evangelischen Kirchengemeinde Noomie, widmet sich ab November immer dienstags von 16-17.00 Uhr auf dem Poppeleplatz allen Kindern und Jugendlichen im Quartier. Hier wird gemeinsam gesungen, gerappt, getanzt und es werden Texte geschrieben.

Auch die Aktion „Weihnachtslichter“ von Frau Glanz in Kooperation mit dem FACE-Familienzentrum kann sich über eine Förderung von 250,00€ freuen. Die Aktion bietet ab November den Grundschulkindern und Familien aus dem Rollbergekiez eine Bastelaktion. Gemeinsam können dort Adventslichtergestecke gebastelt werden, dazu gibt es einen Tannenbaum, gratis Weihnachtsgebäck und Kakao im Café.

Sie haben Interesse bei der Aktionsfondsjury dabei zu sein oder möchten sich mit Ihrer Aktion im Quartier engagieren? Dann melden Sie sich gerne per E-mail an decker@qm-titiseestrasse.de oder telefonisch unter 0176.69640625 bei Eva Decker.

Sperrmüllaktion in der Rollbergesiedlung

Am Mittwoch, den 26.10.2022, fand von 13-17 Uhr das erste Sperrmüllfest in der Waldshuter Zeile statt. Nachbarinnen und Nachbarn aus dem Quartier konnten ihre Keller ausräumen. Einige Stücke fanden ein neues Zuhause, denn ganz nach dem Kreislaufgedanken konnten alte Habseligkeiten nicht nur abgegeben, sondern auch mitgenommen werden.

Foto: AG.URBAN

Auch die Stadträtin für Stadtentwicklung, Umwelt und Verkehr, Korinna Stephan (Grüne) und die Abendschau des RBB ließen sich von der Idee überzeugen, dass (Sperr-) Müll ein guter Anlass für ein Fest sein kann. Die Aktion wurde durch das Planungsbüro AG.URBAN im Rahmen der Kampagne „Reinickendorf putzt sich raus“ durchgeführt und von den Naturfreunden Berlin mit ihrem Projekt „Wohin damit?“ unterstützt.

Foto: AG.URBAN

An einem Bastelstand konnten Kinder aus Müll Windlichter herstellen. Auch das Quartiersmanagement Titiseestraße und eine engagierte Anwohnerin, die schon lange im Kiez Müll sammelt, schauten vorbei.

Foto: AG.URBAN

Am Ende des Tages wurde alles, was keinen neuen Besitzer fand, von der BSR abgeholt. Wer es an dem Tag nicht geschafft hat, seinen Keller auszuräumen, hat noch einmal im März 2023 die Gelegenheit. Der genaue Termin für das nächste Sperrmüllfest wird wieder über Flyer und Plakate an den Hauseingängen bekannt gegebenen. Auch ein Blick auf die Homepage www.sauberes-reinickendorf.de lohnt sich: Hier wird auch der REINIcup vorgestellt. Dieser besondere Mehrwegbecher wird bald auch in der Rollbergesiedlung in ausgewählten Geschäften an die Stammkundschaft kostenlos verteilt. Die Mittel für die Kampagne stammen aus den Senatsgeldern „Sauberes Berlin“.
Michael Pinetzki, AG.URBAN